Was kosten ERP-Projekte? Wie lange dauert die Einführung?
Der Kosten- und Zeitaufwand für ein ERP-Projekt kann stark variieren und richtet sich nach individuellen Bedingungen. Mit Hilfe eines Faktenblattes lässt sich jedoch feststellen, welche Faktoren von besonderer Tragweite sind.
Faktenblatt für ERP-Projekte im Mittelstand
Für ein mittelständisches Unternehmen bis 500 Mitarbeiter sieht das Faktenblatt laut Trovarit (ERP-Praxis im Mittelstand, 2011) wie folgt aus:
Projektdauer | durchschnittliche Projektdauer | 8 bis 14 Monate |
---|---|---|
davon Vorbereitung der Einführung | 40 bis 50 % | |
Mitarbeiterbeanspruchung | Anzahl FTE Kernteam | 4 bis 7 |
externe Berater | 2 bis 3 | |
Durchschnittliches Investitionsbudget pro ERP-Arbeitsplatz | inklusive Hardware | 5.000 bis 6.000 Euro |
exklusive Hardware | 4.000 bis 5.000 Euro | |
Anteil der ERP-Anwender an der Belegschaft | Industrie | 25 bis 30 % |
Handel | mehr als 50 % |
Kosten- und Zeitaufwand: Ein paar Zahlen zur Orientierung
Konkrete Kosten für ein ERP-Projekt können de facto nie von einem Berater genannt werden. Für mittelständische Unternehmen liegen sie aber schätzungsweise bei circa 5.000 bis 6.000 Euro pro ERP-Arbeitsplatz. Das gesamte Projekt dauert in der Regel 8 bis 14 Monate, wobei davon rund die Hälfte der Zeit für die Einführungsvorbereitung benötigt wird.
Zusätzlicher Kostenaufwand für externe ERP-Berater
Für die Vorbereitung eines ERP-Projekts werden in der Regel externe Berater engagiet. Sie unterstützen bei der Auswahl des passenden ERP-Systems und bei der Erstellung des Lastenheftes. Für diese vorbereitenden Arbeiten werden etwa 10 % der gesamten Projektkosten „on top“ veranschlagt. Im Mittelstand belaufen sie sich auf ca. 30.000 bis 100.000 Euro.
Von dieser Summe entfallen 25 % auf die Unterstützung bei der Auswahl des ERP-Systems sowie 75 % auf das zu erstellende Lastenheft. Unternehmen zahlen somit für die Longlist von 5 bis 10 passenden ERP-Anbietern ca. 6.000 bis 20.000 Euro, wenn diese Arbeit ein externer Berater übernimmt. Teurer kommt die externe Vergabe eines Lastenheftes. Kritisch bei einer kompletten Fremdvergabe ist die fehlende Identifikation der Mitarbeiter mit den formulierten Anforderungen. Generell sollten externe Berater nur als Unterstützer hinzugezogen werden und nicht als Projektleiter. Hauptakteure müssen die eigenen Mitarbeiter sein, denn nur sie werden nach der Implementierung mit dem neuen ERP-System arbeiten, nicht die Berater.