Allgemein ERP-Prognosen für 2016: Kleinere ERP-Anbieter und Cloud-Lösungen weiter auf dem Vormarsch
Auch 2016 wird sich auf dem ERP-Markt wieder einiges tun. Dies lassen zumindest die 10 Prognosen von Panorama Consulting für die nächsten 2 bis 5 Jahre vermuten. Speziell auf kleinere Unternehmen und Cloud-Lösungen scheinen erfolgreiche Jahre zuzukommen, was angesichts der letzten Marktentwicklungen wenig verwunderlich ist.
1. Die Konkurrenz sägt am Thron der 3 Top-Anbieter
Die Zeiten, in denen SAP, Microsoft und Oracle den Markt dominierten, sind vorbei. Immer stärker holen kleinere Anbieter auf, die sich stark in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Produktion verbessert haben. Dadurch sind sie zunehmend in der Lage, den Anforderungen von Großkunden gerecht zu werden.
2. Die Kosten für Cloud-ERPs sinken
Diese Nachricht dürfte vor allem kleine mittelständische Unternehmen freuen: Durch preisgünstige Lösungen aus der Cloud werden auch sie in Zukunft immer häufiger die Vorteile eines hochwertigen ERP-Systems genießen können.
3. Cloud immer gefragter
So wundert es nicht, dass immer mehr Anbieter auf Cloud-Komponenten setzen. Auch Anbieter, die sich bisher auf On-premise-Lösungen fokussierten, wie beispielsweise Oracle, konzentrieren sich nun verstärkt auf Cloud-Lösungen.
4. ERP-Projekte scheitern aus Management-Gründen
Panorama Consulting nach lässt sich das Scheitern von ERP-Projekten weniger auf technische als auf organisatorische Ursachen zurückführen. So bestünden meist signifikante Probleme hinsichtlich der Zeit- und Budget-Planung. Darüber hinaus würden die Schwierigkeiten der Einführung und Nutzung zumeist unterschätzt. Anleitung, Übungen und Schulungen können diesem Hindernis entgegenwirken.
5. Das Scheitern von ERP-Projekten kann schwere Folgen haben
In der Schweiz war 2001 das Insieme-Projekt gestartet worden, doch aufgrund unzureichender Führung musste die Finanzministerin Widmer-Schlumpf 2012 schließlich den Abbruch des Projekts verkünden. Insgesamt gingen 116 Millionen Franken durch das Scheitern verloren.
6. Starke Nachfrage nach Krisenmanagern
Doch auch wenn ein Projekt kurz vorm Scheitern steht, kann das Steuer mithilfe kompetenter Fachleute noch herumgerissen werden: Manager, die die Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen haben, ERP-Projekte aus der Krise zu holen, werden in Zukunft immer gefragter sein.
7. Modulare Lösungen auf dem Vormarsch
Immer seltener werden ERP-Systeme aus einem Stück gefertigt. Stattdessen sind modulare Lösungen gefragt. Sie ermöglichen es den Kunden, ihr System durch einzelne Module wie Data Warehouses oder CRM zu ergänzen. Dies ist sowohl per Cloud als auch on-premise umsetzbar.
8. SOA spielt wieder eine größere Rolle
Hybride Lösungen werden vor allem dadurch gefördert, dass die Anbieter ihren Kunden zunehmend SOA-Tools bieten. Daher lassen sich die Integration verschiedener Komponenten und die Kombination von on-premise- und Cloud-Lösungen leichter ermöglichen.
9. Anbieter müssen sich am Kunden orientieren
Standardlösungen werden den Ansprüchen eines Unternehmens selten gerecht. Vielmehr ist es notwendig, dass die Anbieter sich auf die individuellen Bedingungen des Kunden einstellen, wenn sie auf dem Markt Erfolg haben wollen. Glücklicherweise wurde dieser Umstand bereits von den meisten ERP-Anbietern erkannt, sodass sich die Software zunehmend am Kunden orientiert, nicht umgekehrt.
10. Komplexität der Systeme erfordert Technologen
Aufgrund des steigenden Grads an hybriden Komponenten werden ERP-Systeme immer komplexer. Dies ist vor allem für Technologen ein Vorteil, da ihre Kenntnisse mehr und mehr gefordert werden. Dennoch ist nicht zu vergessen, dass es sich bei ERP-Einführungen um keine reinen Technik-Projekte handelt.